Der im Rahmen der KlimaWerkstatt Dossenheim gegründete AK-Klimapfade hat genau diese Ziel: Ein Plan für Dossenheim, der mögliche Pfade zur Klimaneutralität in den verschiedenen Handlungsfeldern aufzeigt.
Daraus soll ersichtlich sein, welche konkreten Zwischenziele bis wann erreicht werden
müssen, welcher konkreten Maßnahmen es dafür bedarf und
welche Mittel dazu erforderlich sind.
Nur eine solche Grundlage versetzt sowohl die BürgerInnen
als auch Gewerbe und öffentliche Hand in die Lage, langfristig
sinnvoll aufeinander aufbauende Investitionsentscheidungen zu
treffen. Ein Beispiel: Eine 2023 neu gebaute Heizungsanlage wird
voraussichtlich bis 2043 in Betrieb sein. Da wäre es gut zu wissen,
welche Art der Wärmeversorgung für dieses Haus, diese Straße
oder dieses Baugebiet langfristig vorgesehen ist.
Ein solches Handlungskonzept muss von Profis erstellt werden, in
enger Rücksprache mit der Gemeindeverwaltung, dem Gemein-
derat, dem örtlichen Handel und Gewerbe sowie den BürgerIn-
nen. Dafür setzen wir uns ein.
In den letzten Monaten hat der AK Klimapfade bereits ausge-
arbeitete Konzepte unterschiedlicher Städte und Gemeinden
gesichtet bzw. sich diese von Experten erläutern lassen. Dabei
wurden wiederkehrend sechs Handlungsfelder benannt: Strom,
Wärme, Verkehr und Mobilität, Bauen und Wohnen, Landwirt-
schaft und Ernährung sowie Umwelt- und Naturschutz. Hinzu
kommt das persönliche Konsum- und Freizeitverhalten.
Den meisten Konzepten fehlt es aber an konkreten Maßnahmen-
plänen, die tatsächlich den Weg zur Klimaneutralität aufzeigen.
Allein aus theoretischen Größen berechnete Ziele reichen für die
Praxis nicht aus. Wir brauchen konkrete Handlungsvorschläge,
von Experten erarbeitet, über deren Umsetzung wir uns als Ge-
sellschaft konstruktiv streiten können. Nur eine breite konstruktiv
kritische Auseinandersetzung bringt uns zu Entscheidungen, die
von einer Mehrheit mitgetragen werden. Dies ist absolut notwen-
dig, weil ein Großteil der Investitionen (zum Beispiel in alternative
Strom- und Wärmeerzeugung) private Investitionen sein werden.
Deshalb ist die Einbindung der BürgerInnen in diese Prozesse
ein weiteres Anliegen des AK Klimapfade: Die Entwicklung des
Handlungskonzeptes durch Experten soll begleitet sein von un-
terschiedlichen Formen der Bürgerbeteiligung. Auch hierzu sind
wir in den Konzepten anderer Ortschaften auf Möglichkeiten ge-
stoßen, die sich auf Dossenheim übertragen lassen.
Für das Handlungsfeld Strom hat der AK Photovoltaik der Klima-
Werkstatt eine Solarstrategie erarbeitet, die in der Gemeinde-
verwaltung und innerhalb der Gemeinderatsfraktionen gerade
diskutiert wird. Sie enthält konkrete Zielvorgaben und Maßnah-
menvorschläge, um das Solarpotenzial Dossenheims auszu-
schöpfen. Das wäre ein sehr guter erster Schritt zur schnellen
CO 2 -Einsparung.
Diskutiert wird auch eine kommunale Wärmeplanung. Größere
Kommunen sind dazu gesetzlich verpflichtet, Dossenheim will
sich freiwillig jetzt schon auf den Weg machen. Das begrüßen wir
als AK Klimapfade sehr.
Die nächste Gelegenheit, diese Themen miteinander zu diskutie-
ren, wird die KlimaWerkstatt am 13. März 2023 im Martin-Luther-
Haus sein. (Verschoben auf Sommer 2023) Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden
Sie zeitnah in den Gemeindenachrichten und auf der Gemeinde-
Homepage. Nehmen Sie teil und werden Sie aktiv für ein kli-
maneutrales Dossenheim.
Für den AK Klimapfade: Peter Wilhelm (p.wilhelm(at)posteo.de)
(Auszug aus den Gemeindenachrichten 13.01.2023)