Unsere Veranstaltung zu Wärmepumpen in älteren Häusern am 14.10.24, organisiert über die Volkshochschule Dossenheim, war mit über 70 Teilnehmern überraschend gut besucht.
Im vollbesetzen Rathaussaal hörten Interessierte jeden Alters dem sehr informativen Vortrag von Dr. Bernd Gewiese aus Karlsruhe zu. Als langjähriger Energieberater konnte Herr Gewiese nicht nur allgemeines Wissen zu Wärmepumpen vermitteln sondern nannte viele Beispiele aus seiner Beratungspraxis. Er erläuterte die verschiedenen Arten von Wärmepumpen, wobei meist die sogenannte Luft-Wasser-Wärmepumpe eingebaut wird, d.h. die Wärmpepumpe bezieht ihre Energie aus der Außenluft und gibt sie an das Heizungs- oder Brauchwasser weiter. Eine wichtige Information war, dass eine Wärmepumpe heutzutage in der Praxis aus 1 kWh elektrischer Energie, also Strom, 3-4 kWh Wärmeenergie macht. Damit werden die Heizkosten im Vergleich zu Gas oder Öl meistens deutlich reduziert.
Klar wurde auch, dass viele Mythen rund um die Wärmepumpe im Bestandsgebäude durch die Praxis widerlegt sind: Z.B. dass Wärmepumpen in Bestandsgebäuden nicht ausreichend Wärme erzeugen. Oder dass ein Haus erst aufwändig thermisch saniert werden muss. Oder auch, dass Wärmepumpen nur Sinn machen im Zusammenhang mit Solaranlagen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellten 3 Mitbürger aus Dossenheim und Schriesheim, die bereits eine Wärmepumpe betreiben, ihre Projekte vor. Anhand ihrer Beispiele konnte man gut sehen, dass in der Praxis jedes Haus eine eigene Lösung erfordert, je nach den Gegebenheiten. Alle drei belegten mit ihren mitgebrachten Zahlen, dass sie ihre Kosten senken konnten und damit nicht nur die Umwelt sondern auch der Geldbeutel gewinnt.
Auch in der sich anschließenden Diskussion wurde immer wieder betont, dass es gute Lösungen für jeden Einzelfall gibt. Im Vorfeld muss aber überlegt werden, was man anstrebt: eine große energetische Sanierung des Hauses und damit auf Dauer einen möglichst geringen Energiebedarf. Oder ob man erst mal nur die Heizungsanlage co2-neutral haben will, ohne kostspielige weitere Maßnahmen, und man damit eine stärkere Wärmepumpe benötigt.
Fassadendämmung, Austausch der Fenster oder Fußbodenheizung sind also keine zwingenden Voraussetzungen für eine Umstellung auf Wärmepumpe. Sondern es gibt alle Varianten, so dass auch bei weniger finanziellem Spielraum eine Umstellung möglich und sinnvoll ist.
Dringend geraten ist es, sich gut vor einem Kauf zu informieren, z.B. über das monatliche Beratungsangebot der Ökostromer Dossenheim, und bei konkreterer Planung einen Energieberater zu Rate zu ziehen. Denn falsch dimensionierte Wärmepumpen sind auch im Falle einer Überdimensionierung („lieber zu groß, dann wird es auf jeden Fall warm genug“) finanziell sehr ungünstig.
Natürlich soll es auch bei tiefen Temperaturen sicher ausreichend warm werden. Wer hier Befürchtungen hat, kann auch über Hybrid-Heizungen, also Kombinationen von Wärmepumpe und Gas oder Pellets nachdenken. Damit lässt sich der co2 Ausstoß auf die ganz kalten Tage reduzieren, man muss dafür allerdings die Infrastruktur für 2 Heiz-Systeme vorhalten.
Wer sich näher mit dem Thema befassen möchte: auf der Seite der Ökostromer Dossenheim finden Sie informative Links sowie Rechner zu Heizkörpergröße etc. Außerdem auch die nächsten Termine für die persönliche Beratung im Energieforum.
Die Zuhörer:innen konnten also ein großes Paket an Infos und die Sicherheit mit nach Hause nehmen, dass man Wärmepumpen in den meisten Fällen auch im Altbestand sinnvoll und wirtschaftlich einbauen kann. Und das ohne den Zwang zu sehr teuren energetischen Maßnahmen.